Die Zerstörung von Kulturgut in bewaffneten Konflikten am Beispiel des ehemaligen Jugoslawiens 1991-1996 : Bibliotheken, Archive und Museen als strategisch wichtige Angriffsziele und Kriegstrophäen

Pribil, Teresa Elisabeth Die Zerstörung von Kulturgut in bewaffneten Konflikten am Beispiel des ehemaligen Jugoslawiens 1991-1996 : Bibliotheken, Archive und Museen als strategisch wichtige Angriffsziele und Kriegstrophäen., 2007 Diplomarbeit / Master's Thesis thesis, University of Applied Sciences Burgenland (Austria). [Thesis]

[img]
Preview
PDF
AC06035135.pdf

Download (19MB) | Preview

English abstract

This thesis addresses issues concerning the deliberate and calculated attack on cultural heritage such as libraries, archives and museums in the armed conflict of Ex-Yugoslavia. Its cultural heritage reflected the diversity of the Yugoslavian people and was for this reason a popular target in the war 1991 - 1996. It illustrates how attacks on cultural property across all countries are political as well as symbolic acts and points out the significance of strategic warfare. Furthermore, the challenge of protecting them through the international community and UNESCO conventions is analysed. First, a review of literature about the protection of cultural material and institutions is undertaken in order to identify its utmost significance and the motivation for cultural destruction in armed conflicts. Further qualitative interviews have been conducted with library directors and museum curators in Sarajevo and Osijek. In addition, a written statement is obtained from the National Library in Vienna. The analysis of interviews and written statement aims at discovering the importance of cultural heritage and the challenge of protecting them during war. The main outcome of this thesis is that a nation’s memory stored in libraries, archives and museums is of vital importance in preserving cultural identities and in linking the past and the present. However, the international community may find itself powerless to intervene and protect it, as may be seen in the case of Yugoslavia. Hence this thesis documents the fact that utmost respect and worldwide attention is required, in order to protect cultural property more effectively and to prosecute the perpetrators who are responsible for its destruction.

German abstract

Kulturgut, welches Bibliotheken, Archive und Museen darstellen oder beherbergen, stellt in bewaffneten Konflikten ein beliebtes und verletzliches Ziel militärischer Angriffe dar. Im ehemaligen Jugoslawien wurde während kriegerischer Auseinandersetzungen von 1991 bis 1996 ein Großteil des kulturellen Erbes dieses Vielvölkerstaates angegriffen und zerstört. Die vorliegende Arbeit veranschaulicht, inwiefern Angriffe auf Kulturgut weltweit sowohl politische als auch symbolische Bedeutung haben und deswegen in der strategischen Kriegsführung berücksichtigt werden. Des Weiteren wird Kulturgüterschutz als eine Herausforderung für die internationale Gemeinschaft und die UNESCO besprochen. Im Detail wird die kulturelle Bedeutung von Gedächtnisinstitutionen betrachtet, um die eindeutige Motivation für deren Zerstörung im Krieg aufzuzeigen. Außerdem werden die UNESCO Konventionen mit Bezug auf Kulturgüterschutz und deren Effizienz untersucht sowie in Interviews die Meinungen und Erinnerungen der Bibliotheksdirektoren und Museumskuratoren von Sarajevo und Osijek dargestellt. Die Analyse der Interviews und einer schriftlichen Stellungnahme der Österreichischen Nationalbibliothek zum Thema dient der Feststellung, dass Kulturgut in allen Bevölkerungsgruppen des ehemaligen Jugoslawiens nach wie vor von hoher Bedeutung ist und dessen Schutz sich in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten als schwieriges Unterfangen für die internationale Gemeinschaft darstellt. Mit dieser Arbeit wird aufgezeigt, dass materielles und immaterielles Kulturgut der Bevölkerung eines Nationalstaates als kollektives Gedächtnis zur Nachvollziehbarkeit seiner Entwicklung dient, weswegen die Haager Konvention von 1954 konkrete Maßnahmen zum bestmöglichen Schutz des kulturellen Erbes bei bewaffneten Konflikten setzt und an die Krieg führenden Parteien zur Respektierung der Kulturgüter appelliert. Obwohl das ehemalige Jugoslawien diese Konvention und wesentliche Zusatzprotokolle ratifiziert hatte, wurden im Krieg von 1991 bis 1996 unzählige Kulturgüter unwiederbringlich zerstört. In diesem Sinne sind weltweit mehr Respekt und Aufmerksamkeit für Kultur sowie Ausdauer notwendig, um Kulturgüterschutz durchzuführen und die Verantwortlichen für die Zerstörung von Kulturgut zu verfolgen und zu verurteilen.

Item type: Thesis (UNSPECIFIED)
Keywords: Cultural heritage, armed conflict, Yugoslavia, UNESCO, Kulturgut, Kulturgüterschutz, UNESCO, Jugoslawien, Krieg
Subjects: D. Libraries as physical collections. > DL. Archives.
K. Housing technologies. > KG. Safety.
D. Libraries as physical collections. > DM. Museums.
B. Information use and sociology of information > BC. Information in society.
D. Libraries as physical collections. > DB. National libraries.
Depositing user: Monika Bargmann
Date deposited: 13 Jul 2007
Last modified: 02 Oct 2014 12:08
URI: http://hdl.handle.net/10760/10032

Downloads

Downloads per month over past year

Actions (login required)

View Item View Item