Digital Divide : die Entwicklung eines Ablaufmodells zur Überwindung informationeller Ungleichheit

Stefanek, Elisabeth Digital Divide : die Entwicklung eines Ablaufmodells zur Überwindung informationeller Ungleichheit., 2007 Master Thesis thesis, University of Applied Sciences Burgenland (Austria). [Thesis]

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English abstract

In a global context, social disparities are also noticeable in respect to the inequality of access and use of the information and communication technology (ICT). Many initiatives and dedicated projects aiming to close the gap between the “information rich” in the industrialized countries and the “information poor” in the so-called third world countries are implemented. However, most of these projects and programs face enormous difficulties in implementations and are far from reaching their objectives, to improve people’s life through ICT. The aim of the thesis is to determine factors, which lead to positive results of ICT projects and develop accordingly to these criteria a manual for effective and successful transaction of such projects in developing countries. First, a review of current literature is undertaken in order to identify critical factors for success of such projects. In a second step the identified main criteria of common models are put together in order to analyse four meaningful case studies. Finally, a scheme for a systematic approach for projects of information and technology transfer is developed. The results confirm the importance of human and social resources for the success of such projects. Furthermore, for the effective use of ICT it is essential that there is a need assessment beforehand to identify and meet the needs of the target group. Finally, it was shown that financial independence is crucial to the sustainability of the projects.

German abstract

Unter dem Begriff Digital Divide wird die Kluft zwischen denen verstanden, die die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu ihrem Fortschritt nutzen können und denen, die diese Technologien nur in geringem Ausmaß nutzen können. Gruppen, die im unterschiedlichen Ausmaß vom Fortschritt der digitalen Technologien ausgeschlossen sind, können z.B. anhand ihres Einkommens, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Bildung, aufgrund der geografischen Lage, etc. ausgemacht werden. Das größte Gefälle im Hinblick auf die Nutzung von IKT ist jedoch in globalem Ausmaß festzustellen. Hier sind in Entwicklungs- und Schwellenländern dramatisch weniger Menschen online als insgesamt in den OECD-Staaten. Zahlreiche internationale Organisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht diese digitale Kluft zu schließen, in dem sie durch mannigfache Projekte und Initiativen versuchen die Bevölkerung in den Entwicklungsländern an diese neue Technologien heranzuführen. In schwer zugängliche geografische und soziale Randlagen werden Computer und Internet installiert mit dem Ziel, dass die dort anzutreffende Bevölkerung diese Technologien in einer für sie sinnvollen Art und Weise zu nutzen versteht. Diese stark vereinfachte dargestellte Vorgangsweise IKT an die Bevölkerung in Entwicklungsländern heranzuführen, wird von vielen ForscherInnen kritisiert und Modelle entwickeltet um den komplexen Phänomen der digitalen Kluft gerecht zu werden. In diesen Modellen werden die unterschiedlichen Aspekte, die es bei der Implementierung von Projekten zur Überwindung der digitalen Kluft gibt, dargelegt. Neben der zentralen Voraussetzung des Besitzes von technischer Ausstattung sind Sprache und Inhalte, die Lese- und Schreibfähigkeit sowie soziale Unterstützungsstrukturen wesentlich um eine sinnvolle Nutzung zu ermöglichen, mit dem übergeordneten Ziel der Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung. Zentrale Fragen dieser Arbeit sind, inwieweit die in den letzten fünf Jahren durchgeführten Projekte diese Dimensionen bereits berücksichtigen und dadurch von größerem Erfolg gekennzeichnet sind. Dazu ist es auch wesentlich herauszufinden, was Erfolgskriterien für gelungene Projekte sind und ob es im Sinne des best practice Ansatzes gelingt, erfolgreiche Projekte zu replizieren und in anderen Kulturkreisen zu übertragen und anzuwenden. Dazu wurden vier aussagekräftige Fallbeispiele recherchiert und auf diese unterschiedlichen Dimensionen hin analysiert mit dem Ziel ein normatives Schema für solche Projekte zu entwickeln. Insgesamt kann durch die Analyse der vier Fallbeispiele die Bedeutung der verschiedenen Dimensionen bestätigt werden. Der Zugang zu Computer und die Verbindung zum Internet als grundlegende Voraussetzung der Nutzung von IKT sind in allen Projekten gegeben. Die Verfügbarkeit der Inhalte in den jeweiligen Sprachen ist jedoch kaum erfüllt. In den Projekten, in denen die Kriterien der individuellen und sozialen Ressourcen berücksichtigt wurden, sind die Projekterfolge vor allem im Hinblick auf Partizipation und Empowerment deutlich erkennbar. Eine weitere zentrale Dimensionen für den Erfolg der Projekte sind die wirtschaftlichen Aspekte sowie der eindeutig erkennbare Nutzen und die damit einhergehende Motivation sich Kenntnisse zu IKT anzueignen. Zentrale Erfolgsfaktoren lassen sich hinsichtlich der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Bevölkerung sowie der Nachhaltigkeit der Projekte feststellen. Das vorgeschlagene Ablaufschema bildet die zentralen Erkenntnisse, die im Zuge dieser Arbeit gemacht wurden ab und soll als Grundlage für die Entwicklung von Projekten zur Überwindung digitaler Ungleichheiten dienen.

Item type: Thesis (UNSPECIFIED)
Keywords: Digital Divide, digitale Spaltung, Informational Inequality, Knowledge and Technology Transfer, Uganda, Simbabwe, China, India, Indien, Frau, Mädchen, women, girls, Ausbildung, education
Subjects: B. Information use and sociology of information > BD. Information society.
C. Users, literacy and reading. > CC. User categories: children, young people, social groups.
B. Information use and sociology of information > BG. Information dissemination and diffusion.
Depositing user: Monika Bargmann
Date deposited: 09 Nov 2007
Last modified: 02 Oct 2014 12:09
URI: http://hdl.handle.net/10760/10669

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