Open Data - Am Beispiel von Informationen des öffentlichen Sektors

Barnickel, Nils and Klessmann, Jens . Open Data - Am Beispiel von Informationen des öffentlichen Sektors., 2012 In: Open Initiatives: Offenheit in der digitalen Welt und Wissenschaft. universaar, pp. 127-158. [Book chapter]

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English abstract

This article describes the relation between the concepts of Open Data and Open Government, focussing on their potential to strengthen participation, transparency and efficiancy of the public administration.

German abstract

Daten und Informationen spielen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle. Wissensbasierte Gesellschaften sind angewiesen auf Daten, die als der wesentliche Rohstoff im Informationszeitalter gesehen werden können. Über Faktoren wie Verfügbarkeit, Korrektheit, Aktualität, Preis dieser Daten haben Akteure wie Ersteller, Wiederverwerter oder Endnutzer von Daten häufig differierende Ansichten. Alle Gruppen haben jedoch ein hohes Interesse an Daten. Werden Daten als eine Art Antriebsmittel unserer Gesellschaft verstanden, so kann die Bereitstellung oder das Fehlen von Daten bedeutende Auswirkungen auf Abläufe und Entscheidungen einer Gesellschaft und die Leistungsfähigkeit von Wirtschaft und öffentlichem Sektor haben. Öffentliche Verwaltungen erzeugen und verarbeiten täglich große Mengen von Daten und Informationen. Einen Teil davon stellen sie für Dritte häufig in Form von Dokumenten wie Bescheiden, Verordnungen, Gesetzen oder Strategiepapieren zur Verfügung. Viele der in diesen Dokumenten enthaltenen Informationen sind bereits aggregiert, die zugrundeliegenden Rohdaten nur organisationsintern verfügbar. Dies hat verschiedene Gründe, wie etwa, dass es in vielen Einrichtungen des öffentlichen Sektors als eine wesentliche Aufgabe aufgefasst wird, Informationen in entsprechend verdichteter Form zu erstellen und zu kommunizieren. In historischer Perspektive war es bis vor kurzem gar nicht oder nur mit hohem technischen und organisatorischen Aufwand möglich, einer Vielzahl von Personen die zugrundeliegenden Rohdaten von Verwaltungs- und Regierungsentscheidungen zur Verfügung zu stellen. Nicht zuletzt sind aktuelle Informationen und deren Besitz die Grundlage für Herrschaftswissen, mit dem die Steuerung einer Gesellschaft vermeintlich leichter möglich wird. Technologische und ethisch-kulturelle Entwicklungen moderner Gesellschaften bewirken jedoch, wie aktuell in verschiedenen Kontexten, von z.B. Großbauvorhaben bis zu Demokratiebestrebungen, zu beobachten ist, eine Entwicklung hin zu einem Verlangen nach mehr Mitbestimmung und Transparenz staatlicher Prozesse und Entscheidungen. Die Bereitstellung von Verwaltungsdaten zur Nutzung durch Gruppen außerhalb des öffentlichen Sektors kann hier ein wesentlicher Baustein sein. Semantische Technologien bieten die Möglichkeit, diese Daten erstmalig in größerem Umfang und teilweise automatisiert weiterverarbeiten zu können. Dies erlaubt es vergleichsweise kleinen Organisationen wie NGOs oder mittelständischen Unternehmen leichter mit großen Datenmengen umzugehen und für ihre eigenen Ziele einzusetzen. Auch die Repräsentanten öffentlicher Einrichtungen versprechen sich vom Open-Data-Ansatz zunehmend positive Effekte für ihre Organisationen. Zum einen dürfte eine leichtere Verfügbarkeit der eigenen Daten die Effizienz der eigenen Abläufe erhöhen. Zum anderen, so die Hoffnung, wird die Input- und Output-Legitimität des politisch-administrativen Systems verbessert. Transparenz und Mitbestimmung sollen besseren Input für politische Prozesse bewirken, was wiederum zu einem verbesserten Output in Form politischer Entscheidungen führt. Im folgenden Text wird zu Beginn das Verständnis von Open Data dargelegt, um dann seine Relevanz im öffentlichen Sektor vorzustellen. Der aktuelle Stand in Deutschland wird umrissen und einige internationale Beispiele für erfolgreiche Open-Data-Portale werden benannt. Im darauf folgenden Abschnitt wird auf die Unterschiede von Open Data und „Linked Data“ eingegangen, um anschließend die Struktur einer Open-Data-Softwarearchitektur für Organisationen bzw. Gebietskörperschaften des öffentlichen Sektors zu skizzieren. Abschließend erfolgt ein Ausblick auf noch offene Herausforderungen.

Item type: Book chapter
Keywords: Open Knowledge, Open Data, Open Government
Subjects: B. Information use and sociology of information > BZ. None of these, but in this section.
E. Publishing and legal issues. > ED. Intellectual property: author's rights, ownership, copyright, copyleft, open access.
E. Publishing and legal issues. > EE. Intellectual freedom.
L. Information technology and library technology > LZ. None of these, but in this section.
Depositing user: Dr. Ulrich Herb
Date deposited: 24 Jul 2012
Last modified: 02 Oct 2014 12:23
URI: http://hdl.handle.net/10760/17371

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